Medienscouts

Cybermobbing, Gewaltvideos auf dem Handy, Einstellen von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos bei Youtube oder illegale Film- und Musikdownloads - die Mediennutzung von Heranwachsenden auch in ihren problematischen Formen macht vor der Institution Schule nicht Halt. Medien sind allgegenwärtig, Kinder und Jugendliche wachsen ganz selbstverständlich mit ihnen auf.

Um nicht nur die Chancen, sondern eben auch die Risiken medialer Angebote zu erkennen und diese selbstbestimmt, kritisch und kreativ nutzen zu können, bedarf es Begleitung, Qualifizierung und Medienkompetenz. Der Ansatz der "Peer-Education" ist hierbei besonders hilfreich: einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen und andererseits können sie Gleichaltrige aufgrund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat aufklären.

Mittlerweile ist schon die dritte Generation der Medienscouts schulintern ausgebildet worden. Sie sind eine unersetzliche Stütze, um eine positive, fortschrittliche und kritische Medienkultur an unserer Schule umzusetzen. Im Rahmen der ITG-Projekttage veranstalten sie z.B. regelmäßig Workshops zu Themen rund um Smartphone und Internet.

Projekt "Medienscouts NRW"

Die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) bildet seit 2012 im Rahmen des Projekts "Medienscouts NRW" Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I im Schulkontext zu sogenannten "Medienscouts" aus. Die "Medienscouts" sollen jüngeren Schülerinnen und Schülern beratend bei ihrer Mediennutzung zur Seite stehen und Fragen, die sich für junge Nutzer rund um die Themen Social Web, Internet & Co. ergeben können, beantworten. Begleitend werden je teilnehmende Schule zwei Beratungslehrer qualifiziert. Das Projekt wird schulübergreifend Unterstützung der Kommunen durchgeführt. 

Am Gustav-Heinemann-Gymnasium wurden 2013 vier Schüler der damaligen 8. Klasse zu Medienscouts und zwei Lehrer zu Beratungslehrkräften Medien ausgebildet. In vier Workshops wurden ihnen Grundkenntnisse zu den Themen Handy, Computerspiele, Internetsicherheit und Cybermobbing vermittelt und darüber hinaus Grundlagen der Gesprächsführung und das Konfliktmanagement trainiert.

Alle drei Jahre bilden die Beratungslehrer zusammen mit den Ehemaligen eine neue Generation von Medienscouts aus, die dann die Aktivitäten übernehmen.

 

Medienscouts

Saskia Doehn

Boroka Hankoszki

Peer Höfken

Finja Landgraeber

Leona Lotz

Sophia Kallweit

Said Maksumic

Edda Schleiken

Benjamin Schweers

Lilli van Aalten

Hendrik von Fritschen

 

 

Ansprechpartner

Herr Dr. Lemke

Herr Feldmann

Reportagen

Fragen rund ums Netz? Medienscouts helfen

Medienscouts - Reportage vom 12.09.2013

<b>Artikel in der RP vom 12.9.2013</b>

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<b>Dinslaken-Hiesfeld (RP). In insgesamt vier Workshops werden 20 Achtklässler zu Medienscouts ausgebildet, um ihren Mitschülern hilfreiche Tipps geben zu können.</b>

Selbst in den unter Klassen besitzen die Schüler heutzutage ihre Handys, mit denen längst nicht mehr nur heimlich unter der Schulbank SMS verschickt werden oder auf dem Pausenhof kurz telefoniert wird. Fast alle haben ein hochwertiges Smartphone, mit denen im Internet gesurft wird, über den Messenger Whatsapp Bilder hin- und hergeschickt werden und schnell das eigene Facebook-Profil aktualisiert wird.

Der Fortschritt der Technik macht es möglich, doch er birgt auch Gefahren: Cybermobbing, Gewaltvideos auf dem Handy oder illegale Film- und Musikdownloads – die Mediennutzung von Heranwachsenden macht vor der Institution Schule auch in ihren problematischen Formen nicht Halt.

Die Medienerziehung ist deshalb ein großer Bildungsauftrag, den fünf Schulen aus dem Kreis Wesel mit der Unterstützung der Landesanstalt für Medien mit der Ausbildung von Medienscouts vollziehen. Das Gymnasium im Gustav-Heinemann-Zentrum war gestern und ist noch heute Koordinator und Veranstaltungsort des ersten schulformübergreifenden Projekts, an dem sich außerdem die Ernst-Barlach-Gesamtschule, das Theodor-Heuss Gymnasium, das Otto-Hahn-Gymnasium und das Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel beteiligen.

"Für die freiwillige Bewerbung benötigte man eine gewisse Anzahl an Schulen und wir sind froh, dass wir dabei sind, weil es mehr Bewerber als Plätze gab. Die Schulen sorgen für die Infrastruktur und die Landesmedienanstalt stellt das Personal und das Material", erklärt GHZ-Lehrer Kolja Pilarek, der die Durchführung an seiner Schule koordiniert.

Vier Achtklässler von jeder Schule wurden im Vorfeld von ihren Mitschülern ausgewählt, um sich zum Medienscout ausbilden zu lassen. Im ersten von vier Workshops, der zweite findet dann im Oktober statt, geht es um das Thema "Internet und Sicherheit". Die Punkte "Social Communities", "Kommunikationstraining" und "Handy" folgen. "Man kann noch richtig viel lernen, wie man sich besser schützt", sagt der 13-jährige Tilmann vom EBGS, der in Zukunft als Medienscout gleichaltrigen und jüngeren Schülern an seiner Schule bei ihrer Mediennutzung zur Seite stehen soll. Es geht um Fragen, die sich für junge Nutzer rund um das Thema Social Web und Internet ergeben können. "Die Schüler sind sehr offen, und die Rückmeldungen sind bisher sehr positiv. Es macht allen Spaß und bringt ihnen Neues", sagt Pilarek.

Die Medienscoutausbildung beruht auf dem Ansatz der "Peer-Education". Einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen und andererseits können sie Gleichaltrige auf Grund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat aufklären. "Der Schüler steht im Vordergrund, und wir schreiten nur ein, wenn er nicht mehr weiter weiß", berichtet Pilarek. Die Medienscouts der Gymnasien werden durch ihre Qualifizierung auch bald selbst als Referenten agieren und ihre Mitschüler zum Scout ausbilden. "An unserer Schule sind sie direkt im Einsatz und werden die Fünftklässler auf den ,Lernen lernen'-Projekttagen zum Thema ,Internet und Sicherheit' unterrichten", kündigt Lehrer Pilarek an.