Informationen zum Unterrichtsfach Erdkunde

Die spezifische Bedeutung des Erdkundeunterrichts innerhalb des Lernbereichs Gesellschaftslehre liegt in der Erfassung des Raumes als Rahmenbedingung menschlichen Lebens. Der Erdkundeunterricht befähigt die Schülerinnen und Schüler, jene raumgebundenen Strukturen und Prozesse zu verstehen, in denen sich naturgeographische, ökologische, politische, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten und Zusammenhänge zu einem Gefüge vereinen, welches den Menschen als räumlich geprägte Lebenswirklichkeit begegnet. Diese räumlichen Strukturen und Prozesse zu verstehen ist notwendig, um zur Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts einen sachangemessenen Beitrag zu leisten, damit

  • die natürlichen Lebensgrundlagen für Folgegenerationen durch sozial, ökonomisch und ökologisch verträgliches Handeln nachhaltig gesichert,
  • die Chancen und Risiken, die mit der zunehmenden Globalisierung, aber auch der Regionalisierung verbunden sind, erfasst,
  • durch verantwortungsbewusstes Leben die weltweiten Disparitäten verringert und zukunftsfähige Lebensverhältnisse geschaffen sowie
  • durch interkulturelles Verständnis,Wege zu einem friedlichen Miteinander im Sinne globaler Nachbarschaft ermöglicht

werden. Das Fach Erdkunde leistet auf diese Weise auch einen Beitrag zur politischen und zur ökonomischen Bildung. Es macht beispielsweise deutlich, wie konkurrierende Raumansprüche unterschiedlicher gesellschaftlicher Interessensgruppen in demokratischen Verfahren der Raumplanung gegeneinander abgewogen werden müssen. Es vermittelt Kenntnisse über die Naturfaktoren und ihre Wechselwirkungen als Bedingung und Ausdruck des wirtschaftlich handelnden Menschen.

[vgl. Kernlehrplan Erdkunde]

Ansprechpartner

Frau Maasmann

Reportagen

Unser Ausflug in die Welt der Stahlproduktion bei Thyssenkrupp Steel Europe am 19.12.2017 - ein Exkursionsbericht des GK Erdkunde Q1

Reportage, Erdkunde - Reportage vom 25.01.2018

Am 19.12.2017 besichtigte der Grundkurs Erdkunde aus der Jahrgangsstufe 11 gemeinsam mit Frau Maasmann und Herrn Mohr am Standort Duisburg die Stahlproduktion des Industrieunternehmens Thyssenkrupp Steel Europe AG in den beiden Werken Bruckhausen und Schwelgern.

Wir trafen uns am frühen Morgen am Bahnhof Dinslaken. Von dort aus fuhren wir mit der Straßenbahn zunächst bis Duisburg-Marxloh und von dort aus weiter mit dem Bus bis zum Besucherzentrum des Unternehmens an der Kaiser-Wilhelm-Straße 100.

Dort wurden wir überaus herzlich empfangen. Zunächst wurde uns ein kurzer Film vorgespielt, der uns in die Erlebniswelt Stahl einführte und uns gut verdeutlichen konnte, wie vielfältig die moderne Stahlproduktion bei Thyssenkrupp ist.

Bevor wir dann die eigentliche Werksbesichtigung begann, stellte sich Herr Rohe vor und gab uns noch einige wichtige Informationen über die Stahlproduktion in Duisburg. An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei Herrn Rohe bedanken, der uns diesem Besuch bei dem Industrieunternehmen Thyssenkrupp Steel AG möglich gemacht hat. Dann wurden wir über die Sicherheits- und Kleidungsbestimmungen für eine solche Veranstaltung aufgeklärt, denn Besucher, die diese nicht befolgen, werden von einer Werksbesichtigung ausgeschlossen. Schließlich stattete man uns mit Helmen, Sicherheitsbrillen, Ohrenstöpseln und einer Führungsfunkanlage (Empfänger und Kopfhörern) aus und wir bestiegen einen Bus, der uns während der Besichtigungstour über das sehr weitläufige Werksgelände des Unternehmens fuhr. An unterschiedlichen Standorten stiegen wir aus und konnten die Stahlproduktion aus direkter Nähe erleben.

Bei der Stahlproduktion wird aus Eisenerzen, die im vor allem aus Eisenoxiden bestehen, im Hochofenverfahren zunächst flüssiges Roheisen hergestellt. Dann werden dem Roheisen unerwünschte Bestandteile wie Phosphor und Schwefel in einem weiteren Verfahren entzogen. Des Weiteren wird der Kohlenstoffanteil reduziert und in der Regel auch Schrott mitverarbeitet, um daraus im Anschluss verschiedene Stahlsorten erzeugen zu können. Die einzelnen Produktionsschritte haben wir uns nacheinander angeschaut. Zunächst fuhren wir in den Werkshafen Schwelgern und sahen uns die beeindruckend weitläufigen Anlagen zur Erzvorbereitung an.

Dann besichtigten wir die Hochofenanlage. In dieser wird in einem kontinuierlichen Reduktions- und Schmelzprozess aus aufbereiteten Eisenerzen flüssiges Roheisen erzeugt. Daraufhin schauten wir uns das Einfüllen von Roheisen in einen Konverter an und schließlich die Stranggießanlage, bei der der flüssige Rohstahl zu Brammen vergossen wird. Eine Bramme hat die Form einer Tafel Schokolade.

Die fertigen Brammen werden im Walzwerk weiterverarbeitet und mit metallischen Überzügen zum Schutz der Oberfläche gegen Korrosion versehen. Abnehmer der oberflächenveredelten Stahlbänder oder auch -bleche sind z.B. die Automobil-, Hausgeräte- und Bauindustrie. In der Stranggießanlage war es äußerst laut. Darüber hinaus war es dort auch sehr warm und stickig und wir freuten uns alle auf unser Kaltgetränk im Bus.

Der Bus brachte uns am Ende der Führung wohlbehalten zurück zum Besucherzentrum, wo auf uns alle noch Lunchpakete warteten.

Alles im einem verbrachten wir eine sehr beeindruckende Zeit dort vor Ort und freuen uns, dass wir einmal live für einige Stunden den modernen Prozess der Herstellung vom Roheisen bis zum Hightech-Produkt erleben konnten!


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