Informationen zum Unterrichtsfach Geschichte

Im Verlauf der Sekundarstufe I behandelt das Fach Geschichte in den Klassen 6, 7 und 9 die Epochen Altertum, Mittelalter und Neuzeit. Spannende Entdeckungsreisen zum Beispiel in das alte Ägypten, zu den Rittern im Mittelalter oder zu den ersten Dampfmaschinen im Zeitalter der Industrialisierung werden möglich. Unterstützt wird der Unterricht durch vielfältige Exkursionen. Der Besuch des APX in Xanten, des Neandertalmuseums oder des Rheinischen Industriemuseums machen längst vergangene Zeiten für Kinder heute auf andere Art und Weise begreifbar. Ein Zeitzeugenprogramm zu den Themen Nationalsozialismus und Deutsche Einheit ermöglicht einen besonderen Zugang zu komplexen Themen unserer neueren deutschen Geschichte. Ihre Kinder erlernen den Umgang unter anderem mit Texten, Bildern und Filmen. Ein reibungsloser Übergang in die Oberstufe soll so sichergestellt werden.

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Frau Eltfeld

Reportagen

Zeitzeugin - Im Auftrag gegen das Vergessen!

Geschichte - Reportage vom 23.02.2015

Am Donnerstag, den 12.02.2015, bekamen die Schüler der Q2 Besuch von der 79-jährigen Eva Weil, einer jüdischen Zeitzeugin, die über ihre Erlebnisse vor und während des zweiten Weltkrieges berichtete. Die Geschichte ihrer Familie beginnt in Deutschland. Nach Hitlers Machtergreifung nahmen die Kunden ihres Familiengeschäfts immer weiter ab, bis sie schließlich gezwungen war, das Geschäft zu verkaufen und in die Niederlande zu fliehen. Dort war die Familie so lange sicher bis der Krieg begann und sie schließlich doch in ein Lager, das Lager Westerbork, kamen. Hier begann für die damals sechs-jährige Eva Weil eine sehr schlimme Zeit. Die Umstände, die im Lager herrschten, waren furchtbar: Viele Menschen mussten auf engstem Raum zusammen-leben, man durfte sich nur alle zwei Wochen duschen, es gab nur wenig zu Essen und die Häftlinge mussten sehr hart arbeiten. Ihre Eltern gaben ihr Bestes, um sie zu schützen, um ihr die Zeit im Lager so unbeschwert wie möglich zu gestalten. Trotzdem bekam auch Eva Weil, beispielsweise in der Schule, mit, dass einige ihrer Freundinnen verschwanden und dass Leute mit dem Zug abtransportiert wurden. Doch wo ging dieser Zug hin? Die Häftlinge im Lager Westerbork wussten nicht was mit diesen Leuten geschah, aber es gab Gerüchte, die sie das Schlimmste befürchten ließen. Durch mehrere glückliche Umstände entkam die Familie Weil dreimal knapp dem Transport nach Auschwitz, also dem sicheren Tod durch Vergasung. So erlebte Eva Weil auch schließlich die Befreiung und hält bis heute Kontakt zu den anderen überlebenden Häftlingen. Für viele Mithäftlinge kam diese Befreiung jedoch zu spät. Obwohl unsere Generation keine Schuld trifft für das, was passiert ist, sind wir dennoch verantwortlich, an unsere Geschichte zu erinnern, damit sie sich niemals wiederhole, so Eva Weil. Daher hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, als Zeitzeugin ihre Geschichte weiterzugeben und dafür zu sorgen, dass diese nicht vergessen wird. Letztlich ist es so, wie Frau Weil es sagte: Man soll immer die Menschen sehen und nicht ihre Religionen oder ihre Herkunft. Dies ist der Schlüssel um eine Welt ohne Rassismus zu schaffen, in der die Menschen sich mit Respekt und Toleranz begegnen.

Rosanna Pohl und Kirsten Oertel, Q2