Informationen zum Unterrichtsfach Naturwissenschaften

Unsere Schule hat vor 10 Jahren als eines von zehn Gymnasien des Landes NRW die Genehmigung erhalten, das Fach Naturwissenschaften (NW) einzuführen und weiterzuentwickeln. Dazu haben wir für unsere Schule eigene Richtlinien entwickelt, die auch an das Erfahrungsfeld unserer Schule anknüpfen. Sie sind nicht starr und passen sich sowohl an neue Vorgaben des Bildungsministeriums als auch an aktuelle Entwicklungen im Alltag der Lernenden an. Wir wollen unsere Erfahrungen einfließen lassen, d. h. Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer können und sollen neue Ideen einbringen und auf diese Art und Weise die Lehrpläne weiterentwickeln. Auf diese Art und Weise wollen wir die Kinder an ihrem Grundschulwissen aus dem Fach Sachkunde abholen.

Mit dem Unterrichtsfach Naturwissenschaften 5/6 knüpfen wir an die integrierte Vermittlung naturwissenschaftlicher Kompetenzen in der Grundschule an. Es wird nicht streng nach Fachwissenschaften (Biologie, Chemie und Physik) getrennt unterrichtet, sondern – wie die Schülerinnen und Schüler es bisher gewohnt sind – an Phänomenen. Leitbild des Lernens im Fach Naturwissenschaften ist die integrierte Betrachtung naturwissenschaftlicher Phänomene. Der Unterricht baut so auf die Alltags- und damit Erfahrungswelt unserer Schülerinnen und Schülerauf. Insbesondere die Praxisorientierung wird stärker als in der Grundschule fokussiert. Dabei eignen sich die Schülerinnen und Schüler grundlegende naturwissenschaftliche Fähigkeiten und Fertigkeiten (z.B. Mikroskopieren und Planung eines Experiments)an, die allen naturwissenschaftlichen Fächern gemein sind. So gewinnen die Schülerinnen und Schüler die notwendige Methodenkompetenz für den ab Klasse 7 getrennt ablaufenden naturwissenschaftlichen Fachunterricht.

Der Bezug zur Alltagswelt und Natur wird in mehreren Exkursionen vertieft. Hier kooperiert die Schule z.B. mit der Zooschule des Zoos Krefeld oder dem Naturpädagogischen Zentrum Heidhof. Das Fach Naturwissenschaften in Klasse 5/6 wird dreistündig unterrichtet. Was wird unterrichtet?

· Wahrnehmungen mit allen Sinnen

· Pflanzen, Tiere, Lebensräume

· Mein Körper, meine Gesundheit

· Wege in die Welt des Kleinen

· Sonne, Wetter, Jahreszeiten

· Geräte und Stoffe im Alltag

Im Rahmen der Profilschärfung der Schule im Bereich Naturwissenschaften, wird in der Klasse 7 das Fach Naturwissenschaften fortgeführt. Anstatt allein Fachinhalte zu fokussieren, steht hier die naturwissenschaftliche Arbeitsweise im Vordergrund. Dies soll die Schülerinnen und Schüler zum einen fit für die Experimente in den Fachwissenschaften machen und zum anderen zu eigenen Forschungsprojekten anregen.

Anhand verschiedener Beispiele und Experimente aus den unterschiedlichen Naturwissenschaften erarbeiten wir den Kreislauf der Erkenntnisgewinnung, der die

Grundlage für das naturwissenschaftliche Arbeiten bildet. Gefördert werden die Bildung von Hypothesen, die Planung von Experimenten, die Präsentation von Forschungsergebnissen, Diagrammkompetenz und Modellkompetenz. Am Ende des Unterrichts steht ein eigenes kleines Forschungsprojekt, das den SchülerInnen aus den anderen Jahrgangsstufen in einer Poster Session präsentiert wird.

Wer noch größere Lust hat, zu forschen, kann seinem Forscherdrang in der Science AG nachgehen, in der wir Betreuung für das Projekt „Schüler experimentieren“ des Landeswettbewerbs von Jugend forscht anbieten.

In den Stufen 9 und 10 besteht dann die Möglichkeit, Naturwissenschaften im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts zu belegen. Neben Themen wie „Extremwetterlagen und Klimawandel“, „Vom Urknall bis zur Gegenwart“ und „Biotechnik“ können die SchülerInnen auch eigene Themen einbringen. Im WP-Unterricht wird ein Projekt mit der Dorfschule durchgeführt: die SchülerInnen des NW-Kurses betreuen die Viertklässler der Dorfschule eine Doppelstunde beim Experimentieren zum Thema Energie.



Ansprechpartner

Frau Blume und Herr Willbrand

Reportagen

Expedition Wasser – ein Abenteuer für Groß und Klein

Naturwissenschaft - Reportage vom 07.11.2013

Aufgeregte Gesichter erwarten uns im Eingang unseres Gymnasiums. Sie gehören  20 Viertklässlern der Hühnerheide Grundschule. Aber warum warten sie gemeinsam mit ihren Eltern so gespannt auf ein paar Schüler der neunten und zehnten Klasse und Lehrer dieser Schule?! Und das auch noch in den Ferien?!
Sie warten darauf, dass sie von uns abgeholt werden, denn wir wollen gemeinsam mit ihnen auf Expedition Wasser gehen, damit die „Kleinen“ das Schulfach NaturWissenschaften kennenlernen- eine Mischung aus Physik, Biologie, Chemie und Technik!
Herr Saalfeld begrüßt die Vierer und wir können loslegen. Die Schüler des GHZs sollen mit den Grundschülern Experimente zum Thema Wasser durchführen- die Lehrer sind ausnahmsweise Mal nicht an erster Stelle (na ja, eigentlich sind sie für das Wichtigste am ganzen Tag zuständig: Das Mittagessen…).
Also heißt es auf in den Kampf- je zwei Hühnerheidler werden einem GHZler zugeteilt und der Experimentierspaß kann beginnen!
Kann man wie Jesus über das Wasser gehen? Was löst sich eigentlich im Wasser? Wird verschmutztes Wasser wieder sauber?
Die „Kleinen“ finden auf jede dieser Fragen eine Antwort - mithilfe von spannenden Experimenten. Eines der aufwendigsten ist der selbstgebaute Filter. Die Kinder müssen in einen Tontopf Schichten aus Watte, Blumenerde, Kieselsteinen und großen Steinen bauen, ihr selbstverdrecktes Wasser hineinfüllen und beobachten, was passiert: Das Wasser wird wie durch ein kleines Wunder wieder rein! Aber was passiert bei Salzwasser – schmeckt es nach dem Filtern immer noch wie Meerwasser? So füllen die Schulkinder ihre Arbeitsblätter immer brav aus. Zuerst lesen, dann experimentieren und zu guter Letzt die Beobachtung notieren. Dadurch lernen sie gleichzeitig auch ein kleines bisschen die Vorgehensweise im „normalen“ NW- Unterricht kennen…
Doch das absolute Highlight des Tages kommt natürlich noch! Mit Regenkleidung ausgestattet und Gummistiefeln an den Füßen geht es auf zum – Achtung! Was haben wir gelernt?! - kleinen Rotbach. Welche Tierchen leben denn darin? Neben dem am häufigsten gekescherten Kleinlebewesen, dem Bachflohkrebs, finden wir noch ein paar Schneckeneier und eine Sandköcherfliegenlarve. Zum Glück hält sich das Wetter – sonst wären wir wohl nicht nur an den Füßen nass geworden…
Nach dem gemeinsamen Mittagessen (und viel Nachtisch!) beginnt die letzte Experimentierrunde. Woran erkenne ich, wie alt die Eier sind, die meine Mama morgens in den Kochtopf werfen will? Ganz einfach: Indem ich die Eier in ein mit Wasser gefülltes Zylindergefäß gebe und schaue welche Position sie einnehmen. Liegen sie auf dem Boden oder senkrecht ein paar Millimeter davon entfernt? Anhand der Eier – Alter – Tabelle können die Viertklässler dies nun bestimmen (ohne auf das Haltbarkeitsdatum zu gucken). Liebe Eltern- so eignet man sich Klugscheißerwissen an!
Leider geht der Tag viel zu schnell vorbei. Zumindest bedauern unsere Gäste dies sehr und würden am liebsten – Achtung Zitat: „noch hundert Mal“ experimentieren!
Uns hat es aber auch viel Freude bereitet, den kleinen Geschöpfen zu zeigen, wie man „an der großen Schule“ arbeitet und vielleicht auch ein bisschen Unsinn beizubringen, denn so macht Lernen doch am meisten Spaß!

Lena Großmann,EF