Im Zuge von G9 müssen alle Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 eine zweite Fremdsprache wählen: Französisch oder Latein.
Für weitere Informationen zu " Französisch als zweite Fremdsprache" können Sie die Broschüre 'Frankreich schlägt Brücken in die Zukunft' herunterladen.
Das Fach Französisch wird am GHG mit folgenden Lehrgängen unterrichtet (Bezug G9):
1. Jahrgangsstufe 7: Französisch als 2. Fremdsprache
2. Jahrgangsstufe 9: Französisch als 3. Fremdsprache
Mit Abschluss der Jahrgangsstufe 10 kann Französisch in beiden Fällen abgewählt werden.
Lehrgang F fortgeführte Fremdsprache
Ab der Jahrgangsstufe 11 können die Schüler und Schülerinnen, die Französisch bereits in der Sekundarstufe I gewählt haben, Französisch als Grundkurs (3 Unterrichtsstunden pro Woche) oder als kombinierten Grund- und Leistungskurs (GK: 3/LK: +2 = 5 Unterrichtsstunden pro Woche) belegen, sofern sich eine ausreichende Teilnehmerzahl ergibt.
Die Unterrichtsinhalte und- methoden in der Sekundarstufe I orientieren sich an dem Kernlehrplan Französisch für das Bundesland NRW (www.learnline.nrw.de)
Die Fertigkeiten Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben werden in gleichem Maße mittels altersgerechter Inhalte vermittelt. Die Schüler und Schülerinnen lernen französische Jugendliche kennen und erfahren viel über deutsch-französische Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Im Vordergrund stehen Kommunikationsfähigkeit und die interkulturelle Handlungskompetenz.
Das Ziel des Unterrichts ist die Einsprachigkeit, der man sich schrittweise nähert; sind die sprachlichen Voraussetzungen für Einsprachigkeit einmal gegeben, dann wird sie konsequent angewendet. So werden im Anfangsunterricht z.B. Erläuterungen zur Aufgabenstellung, Wortschatz und Grammatik auf Deutsch gegeben, damit sie von allen verstanden werden.
Am GHG sind für G9 die Lehrwerke A Plus (Cornelsen) und Cours Intensif (Klett) eingeführt, die die neuesten didaktischen und methodischen Erkenntnisse sowie den GeR (Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen) für das Sprachenlernen berücksichtigen. Sie orientieren sich ebenfalls an den Lernstandards des Kernlehrplans und an den Anforderungen der DELF-Prüfungen.
Diese Lehrwerke enthalten Texte und Bilder, die an die Lebenswelt der deutschen und französischen Schüler und Schülerinnen anknüpfen. Das Übungsmaterial ist nicht mit Grammatik überfrachtet, sondern stellt die vier Fertigkeiten (Sprechen, Hören, Lesen, Schreiben)in den Vordergrund und leitet zum selbstständigen Lernen an.
In der Sekundarstufe II (Jahrgangsstufen 11, 12 und 13) erfolgt die Angleichung von Französisch als 2. und 3. Fremdsprache in der 11. Jahrgangsstufe vierstündig. In der 12. und 13. Jahrgangsstufe erfolgt dann der Unterricht auf der Grundlage gemischter Dossiers: Texte, Bilder und Filme werden zu einem übergeordneten Thema zusammengestellt, die inhaltlichen Schwerpunkte und die verpflichtenden Werke werden von der Landesregierung NRW zentral für die jeweiligen Abiturjahrgänge vorgegeben. (www.learn-line. nrw.de)
Der erfolgreiche Abschluss des Abiturs im Leistungskurs Französisch berechtigt zur Aufnahme eines Studiums in Frankreich ohne vorhergehende Sprachprüfung (D-F- Vereinbarung vom 4.11.1988).
Im Fächerkanon der modernen europäischen Fremdsprachen hat Französisch als Sprache unseres direkten Nachbarn und wichtigstem Handelspartner Frankreich eine herausragende Stellung. Die engen historischen und politischen Beziehungen sowie die kulturellen und wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Deutschland und Frankreich machen daher eine Qualifikation in Französisch nicht nur sinnvoll, sondern häufig auch notwendig. Unser Ziel ist es, durch die Vermittlung interkultureller Kompetenz die Schüler und Schülerinnen auf ihre Rolle als mündiger Bürger eines neuen Europa vorzubereiten. Dies geschieht durch Umsetzung unseres schulinternen Curriculums sowie des Schulprogramms.
Frau Schick
Frau Grunwald
In die Alte Synagoge in Essen verlagerte der Französisch-Grundkurs der Q2 am 23. Januar, nach dem deutsch-französischen Tag, seinen Unterricht. Dort nämlich hatten die Schülerinnen und Schüler die seltene Chance, einen der besten Kenner der deutsch-französischen Beziehungen zu hören und mit ihm in den Dialog zu treten. Die Rede ist von Alfred Grosser, dem intellektuellen Wegbereiter des Elysée-Vertrages und des deutsch-französischen Jugendwerks. Grosser sprach über ein wichtiges außenpolitisches und geschichtliches Thema, das übrigens auch im Rahmen des Zentralabiturs behandelt wird: Mythes et réalités des relations franco-allemandes.
Alfred Grosser liegt der Dialog mit der jungen Generation sehr am Herzen und so wurden die Lehrer gleich am Eingang gebeten, die hinteren Ränge einzunehmen, um die Jugend vorne Platz nehmen zu lassen. Die Synagoge war bis auf den letzten Platz mit Schülern und Studenten gefüllt, die seinem Vortrag aufmerksam lauschten.
Die deutsch-französische Freundschaft habe gleich nach dem Krieg mit vielen kleinen Initiativen begonnen. Er selbst hat in der Résistance gegen Deutschland gekämpft und Familienmitglieder in Konzentrationslagern verloren und sich dennoch für die Freundschaft zwischen Deutschen und Franzosen eingesetzt.
Lange vor dem Elysée-Vertrag hätten er und seine Mitstreiter Begegnungen zwischen jungen Deutschen und Franzosen organisiert. Grosser erzählte zum Beispiel von einer Begegnungsstätte im Schwarzwald, in der ehemalige Führer der Hitlerjugend mit jungen Franzosen zusammentrafen. Auch er sei zwei Jahre nach Kriegsende dort gewesen. „Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, dass genau dieselben Leute mich zwei Jahre zuvor auf Befehl in einen Gasofen gesteckt hätten“, sagte Alfred Grosser. Aber er habe immer geglaubt, dass man Begegnungen zwischen jungen Deutschen und Franzosen schaffen müsse, um Versöhnung zu stiften. Der Elysée-Vertrag selber hätte nur verstärkt, was es ohnehin schon gab, zum Beispiel die Schaffung eines deutsch-französischen Jugendwerks. Dass er aber so bedeutend sei, sei ein Mythos. „Und ich mag keine Mythen, ich mag die Realität“, so Grosser. „Da gab es viele Freundschaften zwischen den Menschen, selbst wenn es zwischen den Staatslenkern mal nicht so gut lief“, erläuterte er.
Die Schüler stellten Alfred Grosser viele Fragen und waren begeistert von seiner unprätentiösen Art. Immer wieder streute er Bonmots in seinen Vortrag. Gegen Ende kritisierte er die gegenwärtige europäische Politik: „Angela Merkel und Francois Hollande fordern beide mehr Europa, geben aber weniger Geld!“ Es brauche mehr Europa, mehr Vorschläge für die weitere europäische Einigung und zum Beispiel eine gemeinsame europäische Verteidigung.
Auch den Schülern gab er etwas mit auf den Weg; sie sollten nicht verallgemeinernd von „den Franzosen“ oder „den Deutschen“ sprechen. Es komme auf den Einzelnen an. Er rief sie dazu auf, Vorurteile abzubauen, Freude zu entwickeln bei dem, was sie täten, und hartnäckig bei der Verfolgung ihrer Ziele zu bleiben.
M.Wiegandt